Arbeitskreis Forschungsdaten

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3. Workshop

Workshop des AK Forschungsdaten der Leibniz-Gemeinschaft am 15.09.2014 in Berlin

• Ort: Geschäftsstelle der Leibniz-Gemeinschaft, Chausseestraße 111, 10115 Berlin
• Datum: Montag, 15. September 2014
• Uhrzeit: 10:00 bis 15:30 Uhr

Programm:
Berichte und Präsentationen von Workshop

10:00 – 10:05 Begrüßung und Einführung H. Enke (AIP)
10:05 – 10:35 „Wissenschaft, Datenmanagement und Forschungsförderung“ S. Winkler-Nees (DFG)
10:35 – 11:05 „Wohin mit meinen Daten? Niederschwellige Archivierung in den Sozialwissenschaften“ M. Fräßdorf (DIW, SowiDataNet)
11:05 – 11:15 Einführung „World-Café“ J. Pilz (ZALF)
11:15 – 11:30 Kaffee
11:30 – 12:00 1. Runde World-Café
12:15 – 12:45 2. Runde World-Café
12:45 – 13:30 Mittagessen
13:30 – 14:00 3. Runde World-Café
14:15 – 14:45 4. Runde World-Café
14:45 – 15:00 Kaffee
15:00 – 15:30 Zusammenfassung, Diskussion und Ausblick

 

Die Angebote des World-Café:

I. Datenmanagementpläne
Mit den „Grundsätzen guter wissenschaftlicher Praxis“ sind Maßstäbe gesetzt worden, die in jetziger Zeit durch weitere Aspekte des Umgangs mit Forschungsdaten erweitert werden müssen. Die Bedeutung der Datenbasis für die wissenschaftliche Arbeit ist gewachsen ebenso wie die Möglichkeiten, diese Daten aufzubewahren. Forschungsdatenmanagement ist von einem Fremdwort zu einer ernstzunehmenden Auf-gabe geworden. Wir möchten diskutieren, wie die Situation in den WGL-Instituten ist. Welche Ansätze sind hier erfolgsversprechend? Welche Hürden sind zu nehmen?

II. Metadaten und Infrastruktur
Mit der zunehmenden Bedeutung der Nachnutzung von Forschungsdaten und Replikationsstudien, sowie dem Aufbau adäquater Infrastrukturen werden für die Wissenschaftler mehr und mehr Möglichkeiten und Anreize geschaffen, qualitativ hochwertige Daten bereitzustellen. Neben der langfristigen Sicherung ist aber auch eine qualitative hochwertige Beschreibung der Daten und die Erfassung von Kontextinformationen aus dem Forschungsumfeld unerlässlich, um eine wissenschaftliche Nachnutzung zu ermöglichen. Es werden daher Forschungsinformationsinfrastrukturen, Metadaten, semantische Netze und Wissensmanagement vor dem Hintergrund des Umgangs mit Forschungsdaten diskutiert. Die steigende Komplexität und Vielfalt an Daten, schnell wachsende Datenmengen, eingeschränkte Nutzungsrechte sowie möglicherweise eine Viel-zahl an beteiligten Institutionen erschweren dabei ein langfristiges Management nicht nur von Forschungsdaten, sondern auch der zugehörigen Metadaten.

III. Rechtliche Rahmenbedingungen
Die Möglichkeiten, Forderungen nach freiem Zugang zu wissenschaftlichen Daten umzusetzen, werden erheb¬lich begrenzt durch die schutzwürdigen Interessen Dritter.
Einen wichtigen Bereich in diesem Zusammenhang bildet das Persönlichkeitsrecht. Der Datenschutz soll sicherstel¬len, dass die Persönlichkeitsrechte bei der Verarbeitung von Daten gewahrt bleiben. Aus den Daten¬schutz-Prinzipien der Datensparsamkeit und der Erforderlichkeit kann die Verpflichtung abgeleitet werden, die Daten löschen zu müssen, wenn sie für den ursprünglichen Zweck nicht mehr benötigt werden. Auch das Prinzip der Zweckbindung kann mit der Forderung nach freiem Zugang zu Forschungsdaten im Kon-flikt stehen. Einen Ausweg kann in bestimmten Fällen die Verwendung pseudonymisierter oder anonymisier-ter Daten bieten.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist das Urheberrecht, also der Schutz des geistigen Eigentums. Mit dem Urheber¬recht sind das Veröffentlichungsrecht, das Recht auf Anerkennung der Urheberschaft und das Recht, die Entstellung oder sonstige Beeinträchtigung des Werks zu unterbinden, verbunden. Basierend auf dem unveräußerlichen Urheberrecht, kann die Verwertung der Werke vertraglich geregelt werden, um z.B. ein Werk auf eine oder mehrere Arten nutzen zu dürfen.
Der dritte relevante Bereich, auf den hier aber nicht näher eingegangen wird, ist das Patentrecht.

IV. Publikation und Nachnutzung von Forschungsdaten
Forschungsdaten sind Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und sind somit ein essentieller Teil in Wissen¬schaft und Forschung. Die Datenproduktion hat im digitalen Zeitalter stark zugenommen und das Interesse an der Nutzung dieser Daten findet immer größeren Anklang. Durch fehlende Infrastruktur in einigen Disziplinen sowie fehlenden Datenmanagement ist jedoch eine Nachnutzung von Forschungsdaten derzeit oft nur eingeschränkt möglich. Auch Publikationsprozesse für Daten sind wenig etabliert neben der noch immer dominierenden traditionellen wissenschaftlichen (Text-/Verlags-)Publikation. Welche Ansätze zur Publikation von Forschungsdaten gibt es bereits und was sind die Unterschiede zur traditionellen Publikation? Diese und andere Fragen zu Publikation und Nachnutzung von Forschungsdaten sollen in dieser Session thematisiert werden.