Sektion C
Minutes der Sektion C Session
Sie finden hier Stichpunkte der Diskussion. Falls wir etwas vergessen haben, oder Sie anderweitig Ergänzungen haben, nehmen wir das gern mit auf.
B. Lindstädt / H. Enke
- Vorstellungsrunde
 
Die rund 15 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus der Sektion kamen vorrangig aus folgenden Bereichen:
- Vorstandsreferenten oder wissenschaftliche Referenten
 - IT
 - Bibliothek
 
Es waren relativ viele Teilnehmer, die Querschnittsaufgaben haben, aber insgesamt zeigte sich, dass das Thema Forschungsdatenmanagement zunehmend auf Leitungsebene angekommen ist und entsprechend angegangen wird.
- Diskussion der gestellten Fragen
 
1.) Welche Daten fallen bei Ihnen an?
- Imaging / Bilder (z.B. Sequenzierer, eletrophys. Daten)
 - Sequenzdaten
 - Messdaten von Substanzen
 - Verhaltensdaten
 - Modelldaten, Software, Skripte (Bioinformatik)
 - epidemiologische Daten
 - Klinische Daten
 - Daten+ fachbezogene, z.B. biologische Daten
 - Publikationen im Sinne von Methodenbeschreibungen
 - Laborbuecher
 - Biologisches Material (mit Barcode versehen, aus dem Metadaten ausgelesen werden)
 
Wichtige Aspekte, die im Hinblick auf die Daten diskutiert wurden, waren darüber hinaus:
- Es muss ein Workflow für die jeweiligen Daten erarbeitet werden, um von der Erhebung, zur Erfassung von Metadaten und dann zur Speicherung zu kommen.
 - Die Datenhoheit muss vom Institut gegenüber den Mitarbeitern (vertraglich) abgesichert werden.
 - Es wird unterschieden in maschinell und individuell erfasste Daten.
 
2) Welche Formate oder (Metadaten-) Standards gibt es bereits?
- Unterscheidung in technische und semantische Standards: technische Standards sind weitgehend einheitlich (z.B. Dublin Core), semantische müssen für jeden Datentyp bzw. projektabhängig erstellt werden.
 - Es existieren bis zu 30 Metadatensets in einem Institut.
 - Mindestens notwendig sind 10-20 Metadatensets pro Institut.
 - Es ist in verpflichtend anzugebende Metadaten und empfohlene/freiwillige Metadaten zu unterscheiden. Mindestens sollte der Autor und der Zeitpunkt der Erstellung angegeben sein, um Daten abzuspeichern und wieder auffindbar zu machen.
 - Die Zahl der verpflichtend anzugebenden Metadaten in so gering wie möglich zu halten, um den Aufwand für die Forschenden gering zu halten.
 - org bietet eine Übersicht über die Metadatenstandards in den Lebenswissenschaften.
 
3) In welchem Kontext fallen Daten an (projektbasiert, kontinuierlich) und welche Ebenen sind involviert?
- Interne Projekte
 - Drittmittelprojekte
 - Arbeitsgruppen
 - Projekte mit Kooperationspartnern außerhalb des Instituts
 - Leitungsebene ist in Form von Richtlinien für das Forschungsdatenmanagement involviert
 - Heranziehen der „guten wissenschaftlichen Praxis“ (DFG) als Richtlinie
 
4) Wofür werden die Daten genutzt?
- Basisnutzung ist die Dokumentation (Datenhaltung) und Katalogisierung
 - Nachnutzung erfolgt lediglich institutsintern
 - Im Hinblick auf eine Datenpublikation gilt der „Wert der Daten für künftige Forschung“ als Hemmnis
 
5) Welche Rahmenbedingungen müssen beachtet werden?
- Rechtliche und vertragliche Rahmenbedingungen
 - Daten müssen mit einer Publikation abgeliefert werden
 - EU-Förderrahmen
 - 10jährige Aufbewahrungspflicht
 
6) Auf welchen Ebenen wird Forschungsdatenmanagement unterstützt? Welche organisatorischen Einheiten kümmern sich um die Daten
Sonstige Fragen/Aspekte
Technische Lösungen:
- Austauschformate müssen „vorgedacht“ werden
 - Proprietäre versus Open Source Systeme: vorgegebene Datenformate und restriktiver Datenaustausch stehen einem höheren Programmieraufwand und notwendigen Know-How gegenüber
 
Einflussfaktoren:
- Kooperationen sind ubiquitär
 - Querfinanzierungen und übergreifende Kooperationen sind förderlich, wenn sie bereits bestehende Richtlinien zum Forschungsdatenmanagement mitbringen, z.B. Richtlinien zum Umgang mit Forschungsdaten von Universitäten
 - DFG und EU Förderrichtlinien üben Druck aus: EU hat Pilotprojekte mit Datenmanagementplänen gestartet; voraussichtlich wird dies bald Standard
 
Wünsche und Forderungen an den AK Forschungsdaten:
- Mehr Informationen als Argumentationshilfen für die Einführung eines Forschungsdatenmanagements auf die Website (z.B. EU-Maßnahmen, DFG-Leitlinien)
 - Generelle Empfehlungen zum Forschungsdatenmanagement in den Leibniz-Instituten