Arbeitskreis Forschungsdaten

Admin

Sektion E

Zusammenfassung der Diskussion in Sektion E

Moderation: Jörg Pilz & Regina Schmitt

Sie finden hier eine Zusammenfassung der Diskussion. Falls wir etwas vergessen haben, oder Sie anderweitig Ergänzungen haben, nehmen wir das gern mit auf.

An der Diskussionsrunde nahmen Vertreter aus sieben von neun Einrichtungen der Sektion E teil. Damit wurde eine wichtige Grundlage geschaffen, um Sektions-weit die Diskussion zum Forschungsdatenmanagement zu fördern und gemeinsame Ansätze zu entwickeln.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

 

Institut

TeilnehmerInnen

ZMT

Hauke Reutter

IOW

Susanne Feistel

ATB

Christian Ammon

PIK

Michael Flechsig

LIAG

Lothar Gorling

ZALF

Jörg Pilz, Bernd Röber, Regina Schmitt

IGZ

Daniel Lübke

 

Wichtig war den Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich über Erfahrungen und ‚Best-practise‘ auszutauschen, um die Situation an ihren Instituten bewerten und einordnen zu können. Es zeigte sich eine große Übereinstimmung bei den beschriebenen Anforderungen, die mit sehr ähnlichen Ansätzen und gleichen Zielen, aber auf unterschiedlichem Entwicklungsniveau bewältigt werden.

Generell ist inzwischen das Bewusstsein für ein institutionelles Forschungsdatenmanagement (FDM) vorhanden. Einige Einrichtungen verwenden Fachinformationssysteme und Kataloge oder möchten Forschungsdatenmanagement in der Einrichtung etablieren.

Anreize:

Gerade während der Einführungsphase spielen Wertschätzung, Anreizsysteme und eine ausreichende Ausstattung mit Ressourcen eine entscheidende Rolle. Wichtig ist die Anerkennung der Leistungen durch die Wissenschaftsorganisationen, Förderer und Leitung der Forschungseinrichtung. Der Umfang der zu leistenden Arbeiten und die dazu notwendige Fachexpertise werden  bei der Planung und Bereitstellung von Ressourcen für das FDM oft unterschätzt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer äußerten die Erwartung gegenüber dem AK Forschungsdaten und der Leibniz-Gemeinschaft, dass sich Gremien, Arbeitsgruppen und Arbeitskreise  für eine stärkere Berücksichtigung des Forschungsdatenmanagements sowohl bei der Förderung als auch bei der Evaluierung von Projekten und Einrichtungen einsetzen.

Auf institutioneller Ebene wird versucht, Forschungsdatenmanagement durch die zusätzliche Freigabe von Anteilen aus Projekt- bzw. Haushaltsmittel zu fördern. Grundlage sind hier die in den Datenmanagementplänen getroffenen Vereinbarungen.

Strategien:

Diskutiert wurden die unterschiedlichen Strategien zur Sicherung und Nachnutzung von Forschungsdaten. Dabei wurde herausgearbeitet, dass Katalogsysteme zu Daten und Publikationen sowie Datenmanagementpläne eine wichtige Grundlage bilden, um erhobene Daten und entstehende Repositorien zu identifizieren und für die Archivierung, Veröffentlichung und Nachnutzung aufzubereiten. Die Vorgehensweise ist je nach Kontext und Institution unterschiedlich. Oft werden in der ersten Phase alle Daten im Dateisystem gesichert, bevor Sie dann mit Metadaten angereichert und für die Aufnahme in verwaltete Repositorien der permanenten Domäne aufbereitet werden. Andere Einrichtungen archivieren die Forschungsdaten erst, wenn diese entsprechend internationaler Metadatenstandards beschrieben wurden.  Um die hohe Datenmenge teilweise bewältigen zu können erfolgt eine Vorauswahl, wobei sich die Priorität aus der Bedeutung der Publikationen und Abschlussarbeiten sowie  dem Nachnutzungsbedarf für weiterführende Forschungsarbeiten ergibt.

Unproblematisch sind Datenmanagementansätze immer dann, wenn Sie von Anfang an durch entsprechende Verträge und eindeutig definierte Workflows zwischen allen Partnern geregelt wurden.  Das ist oft gegeben, wenn die Projektpartner zwingend auf eine zeitnahe Nachnutzung der erhobenen Daten angewiesen sind.

Es wurde auch herausgestellt, dass jeder Wissenschaftler selbst Zeit und Expertise für das Forschungsdatenmanagement aufwenden muss. Aufgabe unterstützender Dienste ist es, den dafür notwendigen Aufwand zu minimieren, indem effiziente Forschungsumgebungen, Repositorien und Werkzeuge bereitgestellt werden und die Dateneingabe möglichst einfach und unter Vermeidung von Redundanz  erfolgen kann.

Rechtliches:

Große Unsicherheit gibt es nach wie vor bei den rechtlichen Grundlagen. Urheberschaft und Nutzungsrechte sind immer im entsprechenden Kontext von Datenerhebung, Verarbeitung und Integration mit anderen Datenquellen zu betrachten. Das Spektrum reicht von verbindlichen Regelungen im Arbeitsvertrag bis zum freiwilligen Verzicht auf Urheberrechte bei der Abgabe von Daten an zentrale Stellen. Das Interesse an einer juristischen Klärung ist sehr groß. Eine Unterstützung bei der Ausarbeitung von Datenmanagementrichtlinien wird ausdrücklich gewünscht. Musterverträge, Vorlagen und  Erklärungen sowie veröffentlichte ‚Data Policies‘  sollten zusammengestellt und im Internet zugänglich gemacht werden. Es soll geklärt werden, ob man im Rahmen der Arbeit des AK eine Internet-Plattform für solche Dokumente aufgebaut werden kann, um die Arbeit an Datenmanagementplänen zu erleichtern und die Diskussion zu ersten Entwürfen zu fördern.

Um eine erste Hilfestellung zu geben, wurden folgende Links aufgeführt:

Wo in Deutschland gibt es bereits Forschungsdaten-Policies?

 

Unterstützung:

Eine solche Plattform wird auch für die Bereitstellung von Werkzeugen  und Lösungen angeregt, die sich auf verschiedenen Ebenen des Datenmanagementzyklus bewährt haben und von den Wissenschaftlern als echter Mehrwert empfunden werden.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sehr zufrieden mit der Einteilung der Diskussionsgruppen auf der Grundlage der Sektionen und mit der für die Diskussion zur Verfügung stehenden Zeit. Ihnen ist wichtig, dass dieser intensive Austausch kontinuierlich fortgeführt wird – und das auch im Zeitraum zwischen den Datenmanagementworkshops des AK. Hier ist zu überlegen, in welcher Form die Verantwortlichen der Institute stärker einbezogen werden können, um gemeinsame Ansätze zu diskutieren und zu entwickeln.