Arbeitskreis Forschungsdaten

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Materialien

Zusammenfassung und Präsentationen

Workshop des AK Forschungsdaten der Leibniz-Gemeinschaft am 19. Juni 2013 in Berlin

Forschungsdaten und der Umgang mit ihnen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Derzeit werden sehr viele Diskussionen geführt und Initiativen gestartet. Auf Grund der großen strategischen Bedeutung des Themas möchte der seit 2009 bestehende Arbeitskreis Forschungsdaten der Leibniz-Gemeinschaft mit einer Reihe von Workshops Unterstützung für die Institute leisten. In diesem zweiten Workshop des AK Forschungsdaten, wurden Aktivitäten, Strategien und Anforderungen praxisorientiert präsentiert und diskutiert. 57 Teilnehmer von 39 Instituten der Leibniz-Gemeinschaft trafen sich am 19. Juni 2013 in der Geschäftsstelle der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin und beteiligten sich aktiv an den Diskussionen zum Thema Forschungsdaten und Forschungsdatenmanagement aus Sicht der Wissenschaftler sowie der Institutionen.

Frau Opitz, Referatsleiterin Wissenschaft, eröffnete den Workshop mit einem Bericht über die Aktivitäten der Leibniz-Geschäftsstelle zum Thema Forschungsdaten. Es wurde eine Projektgruppe „Forschungsinfrastrukturen“ gegründet. Die zehn Mitglieder werden sich weniger aus institutioneller Perspektive sondern grundsätzlich dem Bereich Forschungsdateninfrastruktur, wie z. B. Großgeräte, Netzwerke, Forschungsplattformen in der WGL widmen. Die Aufgaben des AK Forschungsdaten und der Projektgruppe werden durch den Austausch zwischen Personen koordiniert. Als Ansprechpartnerin der WGL-Geschäftsstelle für den AK Forschungsdaten und somit auch Koordinatorin der Kommunikation zwischen AK und Projektgruppe wird Frau Opitz benannt. Das erste gemeinsame Ziel ist es einen Überblick über die vorhandenen Forschungsdatenzentren in der Leibniz-Gemeinschaft zu bekommen und diese dann auf der WGL Website zu veröffentlichen.

Die Frage „Was umfasst Forschungsdaten Management?“ wurde von Jens Ludwig (SUB Göttingen/MPG) in Bezug auf die unterschiedlichen Formen (Dokumentation, Nachnutzung, eResearch), Akteuren (lokale Infrastrukturen, disziplinäre Repositorien, Bibliotheken) und Werkzeugen (Daten Management Plan, Web Portal) erläutert.

Workshop 1, einer der beiden parallellaufenden Workshops am Nachmittag, blickte mit 20 Teilnehmern auf die Perspektive der Wissenschaftler zum Thema Forschungsdaten Management. Die Teilnehmer beschäftigten sich u. a. mit folgenden Fragen: „“Wie funktioniert die Langzeitarchivierung von großen Datenvolumina über Systemwechsel, in Kollaboration mit mehreren, örtlich getrennten Partnern ( Granularität)?“, „Sind Daten statisch oder leben sie ( Versionierung)?“und „Wie werden Standards entwickelt ( Semantisches Veralten)?“ Neben der Erkenntnis, dass ein genereller Kulturwechsel stattfinden muss und motivierende Anreize fehlen, werden Tools, Arbeitskräfte und disziplinspezifische Vereinbarungen zur Erstellung von Metadaten und Dokumentationen benötigt. Die Relevanz des Themas zeigte sich in den angeregten Diskussionen und den zahlreichen Aktivitäten, die in den Kurzvorträgen beschrieben wurden. Außerdem war man sich in dem Punkt einig, dass durch die technischen Entwicklungen, die Replizierbarkeit und Nachvollziehbarkeit von Forschungsergebnissen durch die zugrunde liegenden Forschungsdaten grundsätzlich eingefordert werden können.

Die Perspektive der Institutionen wurde im zweiten Workshop von 37 Teilnehmern beleuchtet. Die Vorträge und Diskussionsbeiträge generierten wichtige Anforderungen an die Institute zu der Frage „Wie können Wissenschaftler beim Forschungsdaten Management unterstützt werden?“ In der anschließenden Diskussion wurde besonders die fehlenden Policies, Richtlinien für die Institute von der WGL, rechtliche Rahmenbedingungen, fehlende Anreizstrukturen, Honorierungen und Sanktionen thematisiert. Der Nutzer muss den Mehrwert bzw. Vorteil (z. B. durch Arbeitserleichterung), der dem Aufwand des Forschungsdatenmanagement gegenübersteht, erkennen. Die Forschungsdaten-Publikation (mittels DOI) sollte als Leistungsindikator geltend gemacht werden. Des Weiteren fehlen Guidelines in Bezug auf die Frage „Was passiert mit den Daten nach Projektende?“ aber auch bezüglich geeigneter Policies. Aufgrund fehlender Forschungsdateninfrastrukturen in vielen Fachdisziplinen sollten Wissenschaftler, IT und Bibliotheken interagieren um innovative Prozesse sowie Infrastrukturen zum Forschungsdatenmanagement zu entwickeln.

Präsentationen des 2. Workshops:

Bericht Leibniz-Geschäftsstelle, Ricarda Opitz WGL

Open Access WGL, Erich Weichselgartner ZPID

Forschungsdaten-Management, Jens Ludwig SUB Göttingen

Workshop I: Umgang mit Forschungsdaten- Die Perspektive der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Wissenschaftliche Arbeit ist eng verbunden mit dem Umgang mit Forschungsdaten. Sie bilden die Grundlage für neue Erkenntnisse, fallen fast zwangsläufig bei der Forschung an und sind daher bei den meisten wissenschaftlichen Tätigkeiten allgegenwärtig.

Der modere Wissenschaftsbetrieb stellt den Forscherinnen und Forschern oft eine sehr gute Infrastruktur zur Verfügung, die das Finden und die Nachnutzung von Forschungsdaten erleichtern, jedoch stellt er auch Anforderungen, die zu einem zusätzlichen Aufwand führen. Die Aufgaben für die einzelnen Wissen­schaftler/innen und Erwartungen an sie stehen im Zentrum dieser Workshop-Session. Darüber hinaus soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit – aus der Sicht der Forschenden das Forschungsdatenmanagement fachspezifisch organisiert werden müsste. Und auch, welche Hilfestellungen bei der Erhebung und Sicherung von digitalen Forschungsdaten notwendig und sinnvoll sind.

Datenschutz, Jan Goebel DIW

Forschungseinrichtungen im IGB, Daniel Langenhaun IGB

Research Data Standards, Steffen Neumann IPB

Daten-Management in Internat. Kollaborationen, Harry Enke AIP

Workshop II: Umgang mit Forschungsdaten – Die Perspektive der Institutionen

In allen Phasen des Forschungsprozesses sind die Anforderungen im Hinblick auf den Umgang mit For­schungs­daten gestiegen. Fragen zur Organisation der Datengewinnung, -verarbeitung und –nutzung sowie deren Archi­vierung und Nachnutzung durch Dritte, müssen ebenso beantwortet werden, wie solche zu finanziellen, rechtlichen und technischen Aspekten des Forschungsdatenmanagements. Auch wenn Planung und Umsetzung der Forschungsprozesse typischerweise hauptsächlich von den Forschenden selbst durchgeführt werden, tragen auch die institutionellen Träger der Forschung eine Verantwortung in diesem Prozess.

In dieser Session soll vorrangig auf die Frage eingegangen werden, auf welche Weise Institutionen, an denen Forschungsdaten erzeugt werden, ihre Wissenschaftler beim Umgang mit Forschungsdaten unterstützen können bzw. müssen (Rollen, Aufgaben, Verantwortlichkeiten).

Wie können Institutionen ihre Wissenschaftler unterstützen, welche Hilfe wird benötigt? Welche Aufgaben fallen überhaupt an? Welche Rolle spielen institutionelle Policies beim Umgang mit Forschungsdaten? Welche Fragen werden, sollten idealerweise oder müssen dort adressiert werden? Welche Services können Institutionen im Bereich Forschungsdaten für ihre Wissenschaftler erbringen? Welche Rolle spielen dabei Bibliotheken und IT-Abteilungen? Welche Aufgaben können auch außerhalb der eigenen Institution bspw. durch externe Dienstleister, zentrale Infrastruktureinrichtungen oder auch in Kooperation mit anderen Instituten wahrgenommen werden? Können oder sollen aufgrund der besonderen Expertise oder des infrastrukturellen Charakters der Einrichtung Services im Bereich Forschungsdaten für andere Institutionen angeboten werden?

Management von Forschungsprimärdaten und der DOI Registrierung, Matthias Lange IPK

Spektroskopische Daten, Peter Lampen ISAS

Registrierung von Forschungsdaten, Brigitte Haustein GESIS

Forschungsdatenzentrum BIK-F, C. Weiland, T. Hickler Senckenberg